EbM-Kolumne zum Thema "Shared Decision Making"

28.11.2024. Ausgehend von einem Erfahrungsbericht eines Patienten zeigen Anke Steckelberg und Tanja Krones in der aktuellen EbM-Kolumne auf, warum es unerlässlich ist, Patientinnen und Patienten in Entscheidungen über ihre Gesundheit einzubeziehen.

Zunächst der Erfahrungsbericht eines Patienten aus dem Frühjahr 2024:
Der Patient Herr Max Mustermann (der Name ist frei erfunden, der Fall jedoch real) ist 65 Jahre alt und sein Hausarzt schlug ihm einen Check-up vor und fragte auch „…und wie sieht es mit dem Darm aus“? Ohne diesen Vorschlag zu vertiefen, hatte Herr Mustermann eine Überweisung zum Gastroenterologen in der Hand. Bis zu dem Termin blieb ihm noch Zeit - Zeit, in der ihm auch Fragen zur Darmspiegelung kamen. Im Internet fand er Informationen zu Nutzen und Schaden der Untersuchung, und es kamen ihm Zweifel (u.a. hatte er Information vom GBA gefunden). Im dann folgenden Gespräch mit dem Gastroenterologen wollte er von den Informationen aus dem Internet berichten, wurde aber „…auf der Stelle abgebügelt“. „Wie kommen Sie darauf, dass es nicht sinnvoll sein könnte“. „Das ist eine komische Wissenschaft, das ist Quatsch“…
Herr Mustermann hat diese Praxis kein zweites Mal aufgesucht…

Evidenzbasierte Versorgung umfasst neben der klinischen Expertise und der vorhandenen Evidenz die Einbeziehung der Werte und Präferenzen der Patient:innen. Ärztliche Fürsorge im heutigen Ethik- und Rechtsverständnis bedeutet eine „selbstbestimmungsermöglichende Sorge“.
Ziel der ärztlichen Fürsorge ist es, die Patient:innen bestmöglich zu befähigen, eine valide, auf den wohlerwogenen Präferenzen beruhende, informierte Entscheidung zu ermöglichen...

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