Nikolaus Nützel gewinnt Journalistenpreis für Hörfunkbeitrag über evidenzbasierte Medizin

15.03.2024. Nikolaus Nützel ist Preisträger des Journalistenpreises des EbM-Netzwerks 2024 für seinen Hörfunkbeitrag „Evidenzbasierte Medizin - Heilen auf wissenschaftlicher Grundlage“, der am 19.10.2023 von Bayern 2 ausgestrahlt wurde.

Seit dem Jahr 2009 verleiht das EbM-Netzwerk den Journalistenpreis „Evidenzbasierte Medizin in den Medien“. Der Preis würdigt journalistische Arbeiten aus dem Print-, TV-, Hörfunk- und Onlinebereich, die die Prinzipien, Anforderungen oder Konsequenzen der evidenzbasierten Medizin (EbM) umfassend, verständlich und interessant darstellen.

Preisträger 2024 ist Nikolaus Nützel, Journalist aus München. Sein Hörfunk-Beitrag „Evidenzbasierte Medizin - Heilen auf wissenschaftlicher Grundlage" wurde am 19.10.2023 in der Sendung „IQ - Wissenschaft und Forschung“ durch Bayern 2 ausgestrahlt. Die Preisverleihung fand am 14.03.2024 im Rahmen des Gesellschaftsabends des EbM-Kongresses im Naturkundemuseum Berlin statt.

Wer würde nicht erwarten, dass Entscheidungen rund um die Gesundheit auf Basis des aktuellen medizinischen Wissensstands getroffen werden – und, dass neben der ärztlichen Erfahrung insbesondere auch die individuellen Wünsche und Erwartungen der Patientinnen und Patienten in die Entscheidung einfließen? So banal die Trias der evidenzbasierten Medizin klingt, so weit ist die medizinische Versorgung oft davon entfernt. Nikolaus Nützel hat sich der Herausforderung gestellt, das Konzept der EbM für alle zugänglich zu machen.

Im ersten Teil illustriert der Beitrag am Beispiel eines Bluthochdruck-Patienten die zentrale Bedeutung der partizipativen Entscheidungsfindung. Im weiteren Verlauf erklärt Nikolaus Nützel noch viele andere EbM-Grundsätze. So zeigt er auf, wie wichtig es ist, Autoritäten – und die eigenen Annahmen – zu hinterfragen, den Nutzen von Therapien durch randomisierte kontrollierte Studien zu belegen und Forschungsergebnisse zu replizieren. Er geht auf Verzerrungen in wissenschaftlichen Studien ein und beschreibt, wie man sie durch geeignete Methoden ausschalten kann. Auch die Bedeutung kommerzieller und persönlicher Interessenkonflikte thematisiert der Journalist in seinem Beitrag. Und nicht zuletzt macht er deutlich, dass jede Entscheidung immer eine Abwägung von Nutzen und Schaden ist.

In seinem Beitrag bedient sich Nikolaus Nützel spannender aktueller und medizinhistorischer Beispiele wie der Geschichte der Skorbut-Behandlung von Seemännern im 18. Jahrhundert durch den britischen Schiffsarzt James Lind. Besonders beeindruckt war die Jury davon, wie er zur Frage eines möglichen Zusammenhangs zwischen Parkinson und Rauchen die Probleme von Beobachtungsstudien und statistischen Korrelationen aufzeigt.

Der Beitrag bringt Hörerinnen und Hörern in unterhaltsamer Manier die Evidenzbasierte Medizin nahe und zeigt auf, warum sie sowohl für die Patientenversorgung als auch für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem unverzichtbar ist.

 

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 Preisträger Nikolaus Nützel mit Prof. Anne Rahn (Laudatorin) und Prof. Ingrid Mühlhauser (Leitung der Jury)

 Preisträger Nikolaus Nützel (Mitte) mit Prof. Anne Rahn (Laudatorin, links) und Prof. Ingrid Mühlhauser (Leitung der Jury, rechts)

Nuetzel

Preisträger Nikolaus Nützel

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