Jubiläum: 20 Jahre BMBF- und DFG-Förderung klinischer Studien

Seit 20 Jahren unterhalten BMBF und DFG spezifische Programme zur Förderung klinischer Studien. Die ersten 10 Jahre gab es ein gemeinsames Programm, seit 2013 agieren beide Förderinstitutionen unabhängig voneinander, stehen aber weiter in enger inhaltlicher Abstimmung. Auch systematische Übersichtsarbeiten können im Rahmen des Programms gefördert werden. In einer gemeinsamen Festveranstaltung am 9. November 2023 in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften wurde nun gefeiert, aber auch kritische Bilanz gezogen.

Nur einzelne Vorträge können hier genannt werden: Prof. Dr. Wiebke Arlt, Imperial College London, warb für kollaborative Forschung („team science“ statt „hero science“). Die Chirurgin PD Dr. Rosa Klotz, Universitätsklinikum Heidelberg zeigte durch den gemeinsamen Vortrag mit Andrea Sebastian, Lebertransplantierte Deutschland e.V., wie Patientenpartizipation in klinischen Studien gelingen kann. Der David-Sackett-Preisträger von 2015, Prof. Dr. Matthias Briel, Universitätsspital Basel, erläuterte, dass klinisches Forschen selbst evidenzbasiert erfolgen sollte (Rekrutierungsplanung etc.).

Im Schlussvortrag lobte der Vorsitzender des Wissenschaftsrats, Prof. Dr. Wolfgang Wick, die Fortschritte der vergangenen Jahre, z. B. die klinischen Studienzentren (ZKS-Netzwerk). Überall aber stoße klinische Forschung derzeit an organisatorische Grenzen, z. B. durch den enormen ökonomischen Druck in Medizin und Pflege sowie die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Das für 2023 angekündigte Medizinforschungsgesetz und auch mehr Fördergelder würden hieran vermutlich nur wenig ändern können.

Aus dem Vorstand des EbM-Netzwerks nahm Prof. Dr. Stefan Sauerland an der Veranstaltung teil. Auf dem Festabend waren aber viele weitere Mitglieder des EbM-Netzwerks anzutreffen, die 20 Jahre Förderung klinischer Studien durch BMBF und DFG gefeiert haben. Denn bekanntermaßen braucht evidenzbasierte Medizin vor allem eine erfolgreiche Evidenzgenerierung durch gute klinische Forschung.

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^{v.l.n.r.: Prof. Dr. Tim Friede, PD Dr. Rosa Klotz, Prof. Dr. Berthold Koletzko, Andrea Sebastian, Ralf Mytzek-Zühlke, Prof. Dr. Matthias Briel}