Informations- und Entscheidungsprozesse bei Knie-Totalendoprothesen
Gonarthrose kann erhebliche Schmerzen, eingeschränkte Funktionen und Beeinträchtigungen verursachen. Für viele Patient:innen stellt die Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP) eine vielversprechende Möglichkeit dar, Schmerzen zu lindern und die Funktionsfähigkeit zu verbessern. In Deutschland ist die Zahl der Knie-TEP-Operationen insgesamt hoch, mit erheblichen altersstandardisierten regionalen Unterschieden. Im Jahr 2016 lag die Rate zwischen 153 Eingriffen pro 100.000 Einwohner:innen in Berlin und 260 Eingriffen pro 100.000 Einwohner:innen in Bayern (1).
In der S2k-Leitlinie „Indikation Knieendoprothese“ werden klare Kriterien zur Indikationsstellung Knie-TEP definiert. Allerdings wurden in einer deutschen Studie lediglich 40 % der empfohlenen Knie-TEPs durch eine Zweitmeinung bestätigt. Auffällig ist dabei, dass konservative Behandlungsoptionen, wie Physiotherapie oder Gewichtsreduktion, oft nicht ausgeschöpft wurden (2).
Vor einer Knie-TEP haben Patient:innen hohe Erwartungen an den möglichen Nutzen (3). Allerdings variiert die Zufriedenheit nach der Operation (4). Möglicherweise spielen hierbei unrealistische Erwartungen oder mangelndes Wissen über mögliche Risiken eine Rolle...