EbM-Kolumne zum Thema Interessenkonflikte erschienen

01.03.2023. Beeinflussen Pharmavertreter das Verschreibungsverhalten? Dieser Frage geht David Klemperer in der aktuellen EbM-Kolumne nach. Die EbM-Kolumnen erscheinen monatlich im Journal der KV Hamburg.

Die Aufgabe von Pharmavertreterinnen und Pharmavertretern besteht darin, Ärztinnen und Ärzte davon zu überzeugen, ein bestimmtes Medikament zu verschreiben.

Im günstigen Fall bewerben Pharmavertreter ein Medikament mit guter Studienlage für einen relevanten Patientennutzen. Im ungünstigen Fall arbeiten sie für ein Medikament, das nicht besser oder sogar schlechter ist als die konkurrierenden Produkte anderer Firmen. Als Vertreter im Außendienst haben sie die tatsächlichen oder vermeintlichen Vorteile ihres Medikaments zu betonen und die Nachteile der Konkurrenzprodukte hervorzuheben. Dies sind Selbstverständlichkeiten – es würde Erstaunen hervorrufen, wenn ein Pharmavertreter ein überlegenes Medikament der Konkurrenz empfehlen würde.

Daher haben Ärztinnen und Ärzte häufig gemischte Gefühle gegenüber Pharmavertretern. Ihnen ist bewusst, dass es um Werbung und Manipulation geht. Eine kleine Minderheit lehnt aus diesem Grund den Kontakt ab, aber die große Mehrheit nicht. Wenn es nicht die objektive Information über Medikamente ist, müssen es andere Dinge sein, die Ärzte dazu motivieren, einen Teil ihrer knappen Zeit mit Pharmavertretern zu verbringen...

 

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